Fahrzeuge FWF Werdau „Friedrich Fröbel“
Über den Toydokk gab es ja einen kurzen Beitrag in der Hessenschau am 05. Februar 2015. Einige Zeit danach bekam ich den Anruf einer Dame, die den Beitrag gesehen hatte und sich daran erinnerte, daß sie im Keller noch Fahrzeuge hätte, mit denen ihre Kinder in der Jugend gespielt haben. Diese würde sie gerne abgeben, damit sie in einem Kindergarten weiter nützlich seien. Sowas hört man doch gerne, also hingefahren und die Sachen abgeholt. Es waren zwei Lastwagen, ein Anhänger, ein Förderband und ein Feuerwehrauto. Die Führerhäuser der beiden Lastwagen und weitere Teile der Chassis waren in sehr aufwändiger Weise aus geformtem Sperrholz gefertigt, was mein Interesse weckte, wo die Fahrzeuge wohl herkamen. Etwas Stöbern im Netz brachte die Information, daß es in Ostdeutschland nach dem Krieg eine Produktionsgenossenschaft gab, die sich auf die Fahne schrieb, pädagogisch hochwertiges Spielzeug für Kinder herzustellen. Dafür bekam sie den Ehrennahmen „Friedrich Fröbel“, der im 19. Jahrhundert mit der Gründung einer speziellen Art von Kindergarten von sich reden machte. Mit diesem Wissen ging es an die Restauration der Fahrzeuge. Die Führerhäuser hatten Türen, die mit Klavierband befestigt waren. Die Feuchtigkeit im Keller hatte diese blockiert, so daß sie mit Kriechöl wieder gangbar gemacht werden mußten. Überhaupt schien es in jener Zeit dort keine verzinkten Schrauben oder Draht gegeben zu haben, was die Arbeit doch etwas erschwerte.
Anschließend wurden alle Fahrzeuge zerlegt, abgesaugt und mit Reinigungslauge abgeschrubbt.
Das Waschen geht weiter:
Neben dem gebogenen Sperrholz haben die Führerhäuser der Lastwagen eine weitere Besonderheit. Die Dächer sind aus formgepreßtem Spanplattenmaterial und waren lackiert. Die Feuchtigkeit hatte das etwas aufgeweicht und Farbe abplatzen lassen. Ein Deltaschleifer lieferte gute Dienste, den Lack abzubekommen und die Dächer wieder glatt zu schleifen. Anschließend wurden sie in hammerschlag grün lackiert. Naja, die Dose ist jetzt auch schon etwa 40 Jahre alt und endlich konnte sie was beitragen.
Nun ging es ans Ausbessern der Einzelteile, denn das Spiel hatte doch einige Spuren hinterlassen. Die Fahrzeuge waren auch schon mehrfach repariert worden, das bleibt nicht aus. Die Mulden wurden mit den Aufnahmen neu verklebt und die Scharnierschrauben erneuert. Damit bei Belastung hier nicht gleich wieder alles auseinanderreißt, wurden Kunststoffschrauben verwendet.
Dann kam das Förderband dran:
Jetzt wird es aber Zeit für das kleine Feuerwehrauto. Man kann die Leiter mit einem Seilzug nach oben schwenken. Das war alles nicht mehr so, wie es mal war:
Ja und hier nun das Ergebnis:
Nun wurde alles zusammengepackt und ein Kindergarten gesucht, der die Dinge brauchen konnte:
…..und nach kurzer Zeit gefunden. Hier sind die Fahrzeuge bereits im Spielraum:
Das ging dann ganz schnell und ich bekam vom Kindergarten einen Gruß für die Spenderin:
Dieser
wurde in einen Bilderrahmen gespannt und mit dem Ausdruck dieses
Artikels und etwas Konfekt machte ich mich in der Adventszeit
nochmals auf den Weg. Ach, hat sich die Dame gefreut, daß die
Fahrzeuge wieder fit und in Betrieb sind. Und wenn ich mich nicht
täusche, dann fragt Sie Ihre Kinder nach einem Internetzugang
und schaut sich diesen Beitrag nochmals in Farbe an ;-)) Es macht
Freude, nette Menschen zu treffen.