Geschirrspüler Miele G579SC
Das Gerät ist jetzt 27 Jahre alt und steht in unserer Küche.
Es hat über die Zeit nicht viele Probleme gemacht. Zwei Geschichten möchte ich hier darstellen, vielleicht hilft es jemanden, der Schwierigkeiten mit seinem Geschirrspüler hat. Die erste Reklamation der Besten von Allen war, daß die Maschine nichts mehr macht und eine Sicherung im Verteilerkasten wohl rausgeflogen sei. Der Geschirrspüler geriet sofort in Verdacht, da er eine eigene Sicherung hat. Schön ist es, daß hinter der Blende mit den Bedienungselementen ein gefalteter Schaltplan ist, an dem man sich orientieren kann. Zusätzlich verfügt das Gerät über ein Diagnosesystem, das unten rechts nach Abnehmen der Frontblende zugänglich ist. Natürlich wurde als erstes der Isolationswiderstand der Heizkörperanschlüsse zur Schutzerde gemessen, der war aber in Ordnung. Anhand der Stellung des Programmablaufschalters wurde dann das Auslöseelement des Abluftgebläses identifiziert, bestellt, eingebaut und wieder gut. Dieses Element hat folgende Aufgabe: Gegen Ende des Spülprogramms ist eine Menge Dampf im Innenraum. Ein Gebläse pustet den ins Freie, so daß das Geschirr spurenfrei trocknen kann. Steht das Gerät in einer kleinen Küche, so möchte man die Feuchtigkeit dort nicht haben und eine Art Umluftbetrieb wird mit dem Gebläse gefahren. Das Auslöseelement betätigt eine Art Stempel, der die entsprechende Luftführung einstellt. Einige Jahre später zeigte mir die Beste von Allen, daß das Geschirr nicht so recht sauber wird. Sie hat während des Spülvorgangs nachgeschaut und die Maschine würde nicht heizen. Zunächst fiel der Verdacht auf den Heizkörper, aber Widerstand und Isolation waren in Ordnung. Es gibt eine Druckdose, die die Heizung freigibt, sofern genug Wasser in die Maschine eingelaufen ist. Sie ist unten nach Abnehmen der Fußblende zugänglich. Diese schaltete nicht mehr, da durch den Zuleitungsschlauch für die Messung irgendwelches cremig-bröckeliges Zeugs an den Anschluß gekommen war und die Dose verstopft hatte. Zu der Zeit zerlegte ich die Dose, was sehr aufwändig war, reinigte den Raum vor der Membrane gründlich und alles war wieder gut. Dann verstopfte nach sieben Jahren die Dose für die Heizung wieder. Diesmal baute ich die Dose wieder aus und entfernte die Brocken vorsichtig mit einem Mini-Schraubendreher und viel Schütteln und Klopfen. Das ging auch. Der Spüler lief wieder prima. Letztes Jahr ging wieder das Auslöseelement kaputt und der Sicherungsautomat erteilte für dieses Gerät dauerhaft die rote Karte. Ein gebrauchtes Ersatzteil wurde über ein großes Auktionshaus beschafft. Aber jetzt wollte ich aber mal die Ursache für diesen Fehler genau wissen und demontierte das Abluftgebläse mit dem Auslöseelement. Dafür baut man die Frontblende aus,(Knöpfe abziehen, dann die Schrauben außenrum lösen) und kann nach Abziehen der Anschlüsse das Gebläse entnehmen ( Bajonettverschluß). Das Auslöseelement wurde zerlegt. Hier gibt es einen Druckzylinder, der einen Stift herausschiebt, wenn er erhitzt wird. Dies erledigt eine Pille, die neben dem Druckzylinder sitzt und an 230V angeschlossen ist. Zerbricht diese Pille, so gibt es Kurzschluß. Ein zweites Phänomen ist zu beobachten. Der Druckzylinder wird recht heiß und stützt sich bei seiner Arbeit am Kunststoffgehäuse des Auslöseelements ab. Dieser Kunststoff gibt nach und bricht dann, so daß der Zylinder prima funktioniert, nur der Stempel wird nicht mehr bewegt. Die Reparatur bestand darin, den Zylinder zum Kunststoffgehäuse thermisch zu isolieren (Pertinaxscheibe und ein Stück glasfaserverstärktes Epoxidharz) und ein stärkeres Widerlager für den Druckzylinder zu bauen (Kunststoffschraube M6). Nun läuft die Maschine wieder.