Holzlaufräder „Like Bike“ auch „Kids Bike“ von Delta Sport

Die Chassis und die Lenker dieser Fahrzeuge sind aus Sperrholz gefertigt. Bei den Rädern gibt es Versionen mit Kunststofffelgen und welche aus Sperrholz mit Leichtmetall. Gemein ist den Rädern, daß sie Gummimäntel ( 12 1/2“ ) und Schläuche mit Dunlopventil haben. Das Aufpumpen ist schwierig, da der Ausschnitt für das Ventil in der Felge bisweilen knapp bemessen ist. Die Chassisteile sind meist mit Inbusschrauben und Hülsenmuttern zusammengesetzt. Lenker und Gabel sind häufig mit Holzschrauben mit Inbuskopf verbunden.

Meist sind die Rädchen platt, Verschraubungen sind locker oder Teile sind verlorengegangen. Auch passiert es, daß Anbauteile zerbrochen sind. Bekomme ich ein solches Rädchen zur Reparatur und es ist nichts zerbrochen, so werden zunächst alle Schraubverbindungen nachgezogen. Dies geht sehr gut und schnell mit einem Akkuschrauber mit passendem Inbusbit, der auf ein Drehmoment von etwa 8Nm eingestellt wird. Zerbrochene Teile werden aus Sperrholz neu angefertigt, dabei hält Sperrholz aus Buche am besten. Lenker brechen gerne an den schmaleren Stellen an oder sind gleich ab. Hier hilft eine Schablone und 18er Siebdruckplatte, um neue Lenker anzufertigen, die nach dem Aussägen an den Kanten noch geschliffen werden sollten.


Schablone angefertigt


Auf Siebdruckplatte übertragen




Neue Lenker ausgesägt




Sattelstütze ersetzt


Angebrochenen Lenker verstärkt


Verschraubung ergänzt


Knapper Sitz des Dunlopventils






Hinterrad wieder fest


Hülsenmutter ergänzt



Ein Klassiker in diesem Genre ist das nächste Modell. Es hat Scheibenräder mit Vollgummireifen, sofern man dies Reifen nennen kann. Das Rädchen brauchte einen neuen Sattel. Ist ja nicht das große Problem, solch ein „Rennbrötchen“ zu bauen.













Sind die Laufräder auch aus Holzscheiben gefertigt, so muß man sicherstellen, daß sie auf den Achsen nicht kippen. Dafür haben sich die Konstrukteure dazu entschlossen, auf beiden Seiten der Räder Kugelkappen aufzuleimen. Unglücklicherweise lösen sich diese mit der Zeit und alles schlackert herum. Jetzt könnte man die Räder ausbauen und die Verleimungen neu machen, allerdings braucht das Zeit und das Rad müßte in die Werkstatt. Stattdessen kann man diese Räder auch dadurch reparieren, daß man zwei Schrauben pro Seite durch die Kappen in die Radscheibe treibt. Die Schraubenpaare werden um 90 Grad versetzt. Das hält auch. Allerdings muß man vorbohren, denn man schraubt bei den Kappen in Stirnholz. Bohrt man nicht vor, so reißen oder platzen die Kappen und man ist so weit wie am Anfang.


Kappe wieder befestigt


Zwei Schrauben pro Seite

Hier noch weitere Holzlaufräder, die Wartung und Reparatur ist jedoch die gleiche.









Nun mal was in Gemischtbauweise, hier ging eine Schraube verloren. Nunja, M6, das läßt sich lösen. Nur machte es Sinn, die anderen Schraubverbindungen zu lösen und mit Loctite zu sichern. Dann werden einige Modelle ja auch schon mit Ständer ausgeliefert. Selbstverständlich in der Höhe verstellbar, so daß die innere Stange verlorengeht und sich der Ständer mit der Zeit lockert.


Unfreiwillig tiefergelegt


Gemischtbauweise


Innenteil Ständer ersetzt


Befestigung Ständer amChassis


So kommt man ran

Dann kam mal eine Besonderheit herein, die ein plattes Vorderrad hatte. Vom Design her absolut hip, Metall und Holz kombiniert. Von der Wartung her lästig, da die Vorderachse zerlegt werden muß, um den Schlauch (12 ½ x 1,75) wechseln zu können. Dazu spannt man zunächst die Gabel in einen Schraubstock. Dann wird der Lenker entfernt. Nun löst man die obere Gabelbrücke, zieht sie ab und kann die Befestigung zum Rahmen wegnehmen. Das Rad ist wohl mit Hülsenmuttern an den Gabelrohren befestigt. Diese müssen ab. Nun kann man die Gabelrohre am oberen Ende zusammendrücken, dadurch wird das Rad frei und man kann es entnehmen. Anschließend kann man den Schlauch wechseln. Es macht immer Sinn, den Innenbereich des Laufmantels vorsichtig abzutasten, damit z.B. ein nicht entdeckter Nagel die ganze Arbeit wieder zunichte macht. Dann wird das Rädchen in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengesetzt.


Gabel eingespannt




Obere Gabelbrücke entfernt


Rad zum Flicken




Rad wieder in Ordnung


Vor dem Verriegeln


Lenkeraufnahme eingesetzt


Gabel wieder montiert


Wieder fit

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