Dreirad Puky CDT2009

Von einem Hausmeister bekam ich einige dieser Rädchen geschenkt, da es sich für die Stadt nicht mehr lohne, sie zu reparieren. Also ab in die Werkstatt. Ein Schwerpunkt bei der Reparatur war die Lagerung des Vorderrades in der Gabelaufnahme. Die Gabel verfügt dafür über eine Öffnung von 13mm auf jeder Seite, die in einem schmaleren Schlitz nach unten ausläuft. Hier kann man nun das Rad mit den Pedalkurbeln einsetzen und mit einer Plastikhülse verriegeln. Diese Hülsen waren verschlissen oder fehlten. Mit einer Drehmaschine gelang es, solche Hülsen aus 15mm Stangenaluminium anzufertigen. Bei der Montage werden die Pedalkurbeln dann durch die Hülsen gesteckt und mit der Vorderradnabe verschraubt.

Apropos Pedale. Einige waren verlorengegangen. Man kann sie aus Multiplex- oder Siebdruckplatte mit einer Stärke von mindestens 24mm gut selbst anfertigen. Dafür braucht man ein Stück mit den Maßen 60x50mm und bohrt die Längsseite mit 10mm durch. Dann noch mit 12mm eine Seite der Bohrung ansenken, so läuft das Pedal gut bei der Biegung der Pedalkurbel. Das Pedal wird dann mit einer Anlaufscheibe und einem Splint auf der Kurbel gesichert. Dafür muß man die Kurbel mit 3mm am Ende durchbohren.

Dann gibt es für das Vorderrad ein Schutzblech aus Kunststoff, das mit einer Quicklockscheibe am Lenkrohr befestigt ist. Hier zeigten sich typische Risse im Bereich des Lenkrohres, die durch heftiges Verbiegen des Schutzbleches zustande kamen. Zunächst muß man das Schutzblech frei bekommen, indem man mit einem kleinen Schraubenzieher die Quicklockscheibe abhebelt. Nun kann man das Schutzblech entnehmen und ein Verstärkungsblech zurechtschneiden und von unten in das Schutzblech einnieten. Dafür haben sich Blindnieten mit einem Durchmesser von 3mm bewährt. Nach Aufstecken des Schutzblechs wird die Quicklockscheibe mit einer 17er Stecknuß wieder auf das Lenkrohr aufgetrieben.

An der Rückseite des Chassis ist die Halterung für die Hinterachse angeschweißt. Diese war abgebrochen und mußte neu angeschweißt werden. Dafür verschraubt man zunächst die Plattform der Hinterachse mit dem Chassis und verschweißt die Bleche neu.

In der Halterung für die Hinterachse ist auch die Betätigung (8mm Durchmesser) für die Hinterachsbremse in einer Kunststoffbüchse gelagert. Fehlt diese, so fällt die Betätigungsstange nach unten und das Bremsen wird etwas schwieriger. Hier kann eine neue Lagerung mit einem Stück Gartenschlauch 1/2“ gebaut werden, der aufgeschnitten wird und nach dem Umwickeln der Betätigungsstange mit zwei Kabelbindern gesichert wird.


Dreirad, repariert


Pedalkurbel mit Lagerbuchse


Vorderrad mit Nabe


Neues Pedal


Vorderrad, eingesetzt


Pedalkurbeln verschraubt


Schutzblech mit Rissen


Aufnahme für das Schutzblech


Verstärkung für Schutzblech


Verstärkung eingenietet


Schutzblech wieder eingebaut


Lagerung der Hinterradbremse


Schlauchstück mit Kabelbindern


Neue Lagerung


Hinterachsaufnahme geschweißt


Beidseitig


Zeichnung für die Hülse

Ein weiteres Rädchen aus dieser Serie kam mit dem Defekt, daß sich das Rahmenrohr vom Rohr der Lenkeraufnahme gelöst hatte. Dies ist normalerweise verschweißt. Die Rohre wurden neu ausgerichtet und wieder verschweißt. Sieht zwar nicht so schön aus, aber es hält.


Lenkeraufnahme geschweißt


Und ein wenig Rostschutz

Dies war ein Trugschluß, denn nach einem halben Jahr war es wieder da. Also Rahmen und Lenkrohr wieder neu ausrichten und einfach optimistischer sein mit der Einstellung des Schweißstromes. Also mehr Dampf drauf !


Neu ausgerichtet


Stärkerer Schweißstrom


Mehr Schweißpunkte

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