Winther Viking FunRacer (480.00)
Das Fahrzeug besteht aus einem stabilen Stahlrohrchassis, das beidseitig nach vorne für die Aufnahme des Vorderrades ausläuft. Dieses ist mit Lagergehäusen befestigt und wird über Pedale angetrieben. Die Hinterachse ist drehbar angeordnet und kann über Handhebel geschwenkt werden. Das Fahrzeug, das zu reparieren war, konnte mit den Pedalen nicht mehr angetrieben werden, da die Pedalachse von der Vorderradfelge abgerissen war. Es reichte, das Vorderrad mit in die Werkstatt zu nehmen. Dort wurde zunächst der Reifen und der Schlauch von der Felge entfernt, da es bei der folgenden Wärmebehandlung sonst zu einer unvorteilhaften Geruchsbelästigung in der Werkstatt gekommen wäre. Dann wurde etwas Lackierung an den Rohren und der Felge entfernt, so daß die Pedalwelle mit der Felge wieder verschweißt werden konnte.
Ein Jahr später lag der Fun-Racer wieder in der Ecke, denn der Lenkbolzen war aus der Hinterachse herausgebrochen. Dies hat mich ziemlich erstaunt, da das Achsrohr doch recht stabil und rundum verschweißt ist. Hier mußte das ganze Fahrzeug in die Werkstatt. Die Farbe um die Schweißnaht wurde mit einem Winkelschleifer mit Zopfbürste entfernt, Gleiches beim Lenkbolzen. Anschließend wurde der Lenkbolzen wieder ausgerichtet, eingepaßt und wieder mit Schutzgas verschweißt. Nach dem Versäubern gab es noch Rostschutzfarbe und die Hinterachse konnte wieder montiert werden.
Bei einer anderen Kita bekam ich ein weiteres Fahrzeug zur Reparatur. Die Koppelstange zwischen lenkbarer Hinterachse und dem Lenker war auf einer Seite ausgehängt. Naja, einhängen und die Feder neu einclipsen kann ja nicht so schwer sein. Aber es wurde schwerer, da die Feder abgebrochen war. Die Koppelstange verfügt über zwei Kugelpfannen, in die die Kugeln der Aufnahmen eingerastet werden. Die Kugeln werden mit zwei Drahtfedern an den Kugelpfannen gesichert. Zunächst ließen sich die Kugeln nur sehr schwer einrasten. Die Kugelpfannen der Koppelstange sind nach oben offen, so daß sich Abrieb und Schmutz hier gut sammeln können. Dies wurde mit einem Schraubenzieher zunächst entfernt. Interessant, wie viel das war. Nun zur abgebrochenen Sicherungsfeder: Hier bohrte ich die Führungen der Feder an der Kugelpfanne auf 2mm auf und sicherte die Kugelpfanne mit einem Splint. Alles noch schön gefettet, wieder zusammengesetzt und aufgepumpt. Damit ging dieses Fahrzeug auch wieder.
Und nun noch der Klassiker, ein Rädchen verlor Luft aus einem Rad und der Schlauch mußte gewechselt werden. Zunächst ging ein üblicher Schlauch 3.00x4 nicht, da der Reifen größer ist. Also Schlauch 4.00x4 besorgt. Dann ist der Reifen derartig stabil, daß Montiereisen eingesetzt werden mußten. Die restliche Luft wurde abgelassen und die Flanke des Reifens von der Felge abgedrückt. Klebt das, so kann man mit einem Schrothammer so lange auf die Flanke schlagen, bis sie sich von der Felge löst. Nun greift man mit den Montiereisen unter die Flanke. Natürlich ohne den Schlauch mit zu erwischen. Dabei fängt man am Besten in der Nähe des Ventils an, da die Reifenflanke so auf der anderen Seite tiefer in die Felge eintauchen kann. Dann wird der Schlauch entnommen und die Reifendecke auf der Innenseite auf spitze Ding abgetastet. Nun kann man den neuen Schlauch einlegen. Auf der gegenüberliegenden Seite zum Ventil beginnt man, den Mantel wieder über das Felgenhorn aufzulegen und arbeitet sich mit den Montiereisen im Kreis weiter vor, bis der Mantel sitzt. Nun kann man den Schlauch mit 1,8bar aufpumpen. Dann wischt man sich den Schweiß ab, es ist Knochenarbeit. Es macht im Übrigen keinen Sinn, das Rad abzuschrauben. Unter der Verschlußmutter sitzt ein Wellensicherungsring. Entfernt man diesen, bekommt man das Rad nicht so ohne weiteres ab. Es ist mit Kugellagern ausgestattet, die fest sitzen, oder festgerostet sind.