Rutschauto BIG, Ferbedo
Rutscherautos gibt es von einigen Herstellern, für Kinder in unterschiedlichen Größen und Alter. Gemein ist diesen Fahrzeugen, daß sie ein Kunststoffchassis haben, in das hinten eine Rundstahlachse eingesetzt ist, an der die Räder meist mit Schlagkappen befestigt sind. Im vorderen Teil des Chassis sind die oberen Verankerungen der Achsschenkel der Vorderräder eingelassen. Die unteren Verankerungen der Achsschenkel werden von einer Brücke verbunden, die mit dem Chassis verschraubt ist. Im Achsschenkel befindet sich noch die Radnabe (10mm Durchmesser). Die beiden Lenkzapfen der Achsschenkel sind über eine weitere Brücke verbunden, die in der Mitte ein Fach für die Aufnahme der Lenkstange (D:10mm) hat. Die Lenkstange ist hier hakenförmig gebogen. Die Lenkstange ist schräg nach oben durch das Chassis geführt. Dort ist das Lenkrad durch eine Querbohrung mit der Lenkstange verschraubt ( M5x30 mit Hutmutter ). Die Räder bestehen aus Kunststoff, sind hohl und meist mit Schlagkappen auf der Nabe gesichert.
Häufig kommt es vor, daß die Befestigungsschraube des Lenkrades verlorengegangen ist. Wie schon beschrieben, verwendet man eine neue Schraube M5x30mm und sichert die neue Mutter mit Loctite, oder verwendet eine selbstsichernde (Nylstopmutter).
Die zweite Erscheinung betrifft die Lenkstange, die sich gerne aus der unteren Brücke aushängt. Dies kommt zustande, wenn der Racker lenkt und dabei sehr kräftig auf das Lenkrad drückt. Dadurch drückt sich das Chassis etwas zusammen, was das Aushängen begünstigt. Mit der Zeit wird das Chassis auch etwas flacher, da die Belastung üblicherweise von oben kommt. Zu sehen ist dies, indem man das Lenkrad nach oben zieht. Dann ist eine Lücke zwischen dem unteren Ende der Lenkradbefestigung und dem Chassis sichtbar. Diesen Zwischenraum füllt man mit Unterlegscheiben ( 10mm Innendurchmesser ) oder Plastikdistanzstücken auf, dann hält das wieder eine Weile.
Die Lenkstange kann man am schnellsten wieder einhängen, wenn man die zwei Schrauben der Vorderachse löst, die Achsschenkel dann herausnimmt und die Lenkbrücke (Spurstange) dann wieder in den Bogen der Lenkstange einschwenkt. Bei besonders beanspruchten Fahrzeugen erweitert sich bisweilen die obere Durchführung der Lenkstange im Chassis. Das geht so lange, bis das Lenkrad auch durch das Loch paßt und das Bobbycar landet in der Ecke. Bisher habe ich einfach eine große Scheibe mit 10,5mm Bohrung unter das Lenkrad gelegt und gut. Dadurch löst sich aber das Problem mit dem Spiel der Lenkstange nicht. Hierfür kann man sich, wenn zufällig eine Drehmaschine zur Verfügung steht, aus Kunststoff- oder Alurundmaterial Scheiben (D:30mm) mit einem Absatz (D:20mm) drehen, die dann eingesetzt werden. Falls das Loch im Chassis dieses Maß noch nicht erreicht hat, so gibt es in der Werkzeugtasche ja noch den Schälbohrer bis 20mm, um das anzupassen.
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Der dritte Bereich umfaßt die Räder und die Radbefestigung. Sind die Räder durch langjährigen Gebrauch abgenutzt, so spalten sie sich längs der Lauffläche. Hier hilft nichts außer dem Austausch. Einige Hersteller bieten Radsätze zwischen 13 und 20 € plus Versand an. Dabei kann man sich auch überlegen, ob es vielleicht leisere Räder als Weiterentwicklung gibt. Die Nachbarn werden dankbar sein. Falls eine Radbefestigung verlorengegangen ist, so kann das Rad mit einer neuen Schlagkappe oder einer Quicklockfeder mit Anlaufscheibe wieder befestigt werden.
Weiter geht’s mit Bildern der Reparatur einer anderen Konstruktion, bei der ein Lenkbolzen eines Achsschenkels abgebrochen war:
Dann noch die Reparatur eines Ferbedo Beetle, bei dem die Stifte der Achsschenkel aus der Vorderachse gebrochen waren. Hier ging es nicht ohne Ersatzteile. Die Firma Ferbedo schickte zügig und zu einem günstigen Tarif einen vollständigen Vorderachskörper und beide Räder nebst montierten Achsschenkeln. Schön ist an dem Fahrzeug, daß die Räder einen weichen Kunststoffüberzug haben. Das läuft leise und schont den Boden.
Hier noch ein Beispiel für die Radwechsel bei einem Bobbycar classic: Dazu baut man zunächst den Vorderachskörper aus ( 2 Kreuzschlitzschrauben). Nun kann man die Vorderräder mit den Achsschenkeln entnehmen. Die Schlagkappe, die das Vorderrad auf der Metallachse hält, wird entfernt. Dazu empfiehlt der Hersteller, mit einem Stück Metallrohr kräftig auf den Rand der Kappe zu schlagen, um die Verriegelungslaschen aus der Achse zu lösen. Vergessen Sie das. Die Kappe geht ab, indem man mit einer GUTEN Wasserpumpenzange (z.B. Knipex Cobra) an den drei Laschen den Rand in Richtung Kappe biegt und dann die Kappe abzieht. Dabei geht sie natürlich kaputt, was aber nicht schlimm ist, da bei den Ersatzrädern neue Kappen dabei sind.
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Eine weitere Aufrüstmöglichkeit bietet die Firma www.Jako-o.de mit der Artikelnummer 663130 an. Sie nennen es Rallye-Räder mit Vollgummireifen. Diese haben eine massive Kunststofffelge mit einer Gummibeschichtung. Weiter ist das Rad kugelgelagert. Beim Montagematerial sind auch Distanzhülsen dabei, die vermeiden sollen, daß das Rad am Chassis schleift. So sind sie auch zu montieren. Dafür muß man bei den Hülsen etwas nacharbeiten, damit es paßt. Obwohl ein Radsatz etwas teurer ist, als das Produkt von BIG, ist er doch geeigneter für einen Kindergarten, da die Gummibeschichtung stärker ist und damit eine längere Nutzungsdauer verspricht.
Es gibt auch Zubehör für diese Autos, neulich kam mal ein Lenkrad vorbei. Hier kann man auf verschiedene Knöpfe drücken und eine Geräuschkulisse baut sich für einige Momente auf. Einige Knöpfe waren blockiert und einige gingen nicht mehr. In der Werkstatt angekommen, löst man zunächst die Schraube für das Batteriefach und entnimmt die drei Micro-Batterien (Typ AAA). Nun werden die Schrauben gelöst, die ringsum auf der Rückseite des Lenkrades angebracht sind. Nun kann man die Rückseite vorsichtig abnehmen. Eine kleine Platine wird sichtbar, die mit zwei Schrauben befestigt ist und einen Taster für den Start Knopf beherbergt. Der Taster war verklebt, da whrscheinlich irgendein Saft hineingelaufen ist. Nach Lösen der beiden Schrauben wurde der Taster mit Tuner600, einem Kontaktspray gespült und war wieder in Ordnung. Nun fällt eine größere Platine auf, die mit zwei Schrauben befestigt ist. Löst man diese, so kann man sie wegklappen und sieht Gummihütchen, die in der Mitte mit Graphit beschichtet sind und nach Drücken einen Kontakt auf der Platine für das bestimmte Gimmick schließen. Diese Hütchen kann man mit dem Fingernagel etwas aufklappen und auch mit Kontaktspray sauberspülen. Nun gilt es noch, die Betätigungsknöpfe wieder korrekt in die Führungen einzusetzen, daß sie nicht mehr klemmen. Nach der Befestigung der Platinen kann das Lenkrad nun wieder verschraubt werden. Dann werden die (hoffentlich noch guten) Batterien wieder eingesetzt und das Fach wieder verschraubt. Nach einem Testlauf kann das Lenkrad wieder an das Bobbycar des kleinen Piloten geschraubt werden und der Monteur kann seinen Gehörschutz wieder anlegen…
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